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Symptome & Verlauf

Demenz ist ein Überbegriff für Erkrankungsbilder, die meist als Folge einer chronisch fortschreitenden Erkrankung des Gehirns auftreten. Die häufigsten Formen sind die Alzheimer-Demenz (ca. 60%) und die vaskuläre Demenz (ca. 20%).

Die Ursachen hängen von der Art der Demenzerkrankung ab. Bei irreversiblen Formen (= nicht heilbar) ist das Gehirn meist direkt betroffen. Gehirnzellen werden dabei geschädigt und verlieren so die Fähigkeit, miteinander zu kommunizieren. Gibt es keine normale Kommunikation zwischen den Gehirnzellen, können Denken, Verhalten und Gefühle beeinträchtigt werden. Diese Symptome sind je nach Form der Demenz unterschiedlich ausgeprägt.

Eine Demenz kann sich „leise“ bemerkbar machen. In den meisten Fällen beginnt eine Demenz mit Vergesslichkeit, Störungen im planenden Denken sowie der zeitlichen und/oder örtlichen Orientierung. Im Krankheitsverlauf kommt es immer mehr zu Störungen der geistigen Leistungsfähigkeit, der Alltagsfertigkeiten, der Sprache und Orientierung sowie von Stimmung und Verhalten. Menschen mit Demenz versuchen häufig, die erhaltenen Fähigkeiten so lange wie möglich zu kompensieren. Als erstes „Warnsignal“ treten Gedächtnisschwierigkeiten auf.

 

Anzeichen, die sich bereits im Frühstadium zeigen:

  • Vergesslichkeit: insbesondere von erst kürzlich gelernter Information, aber auch wichtige Termine wie Geburtstage
  • Probleme in der Kommunikation und Sprache bzw. beim Schreiben: z. B. wird ein Wort umschrieben – statt Armbanduhr „Hand-Uhr“
  • Probleme in der zeitlichen bzw. örtlichen Orientierung: z. B. Bezug zur Wohnung, Jahreszeit, Tageszeit geht verloren
  • Störungen im planenden Denken: z. B. Planung und Vorbereitung von Speisen ist nicht mehr möglich, Überblick in der Brieftasche oder Handtasche geht verloren, Bezahlen von Rechnungen bereitet Schwierigkeiten
  • Schwierigkeiten bei Routinetätigkeiten/Alltagsfunktionen: z. B. Schwierigkeiten beim Anziehen, Umgang mit Besteck
  • Verlegen von Gegenständen und Verlust der Fähigkeit Abläufe nachzuvollziehen: z. B. Brieftasche an einen „fremden“ Ort legen und nicht mehr finden, häufig werden andere des Diebstahls beschuldigt
  • Wahnhafte Vorstellungen, Veränderung der Stimmung und des Verhaltens: z. B. sehr misstrauisch, aggressiv, traurig
  • Unangemessenes Verhalten, vermindertes oder schlechtes Urteilsvermögen: z. B. wird zu viel Geld ausgegeben
  • Fehlender Antrieb, Rückzug von sozialen Aktivitäten oder Arbeiten und Hobbys

 

Der Verlauf einer demenziellen Erkrankung ist abhängig von der Demenzform und zusätzlichen äußeren Faktoren (z. B. körperliche und andere psychische Erkrankungen, Überforderung und fehlende Betreuung, Einsamkeit, Depression oder soziale Isolation).

Bei ersten Anzeichen von Symptomen (z. B. gehäuftes Auftreten von Vergesslichkeit) ist eine frühzeitige Abklärung wesentlich. Denn gezielte Maßnahmen und Therapien fördern nicht nur eine lange Selbstständigkeit, auch die Lebensqualität der Betroffenen und Angehörigen bzw. Bezugspersonen bleibt gut erhalten.